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Lunge & Bronchien

Das Atmungsorgan öffnet sich der Umwelt, um den lebenswichtigen Sauerstoff in den Organismus zu bringen. Damit ist es zugleich vermehrt anfällig für Infektionen und Schadstoffe. Das  Immunsystem ist darum an der Bronchialwand besonders aktiv, um schädliche Einflüsse abzuwehren. Ist das Immunsystem gestört entstehen Allergien, Asthma und Autoimmun-Erkrankungen. Eine Überlastung mit Schadstoffen wie Zigarettenrauch oder Feinstaub führen zur chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit, auch COPD (englisch "chronic obstructive lung disease") genannt. Lungenkrebs entwickelt sich hauptsächlich durch Rauchen, kann aber auch spontan auftreten.

Ist der Tonus der Schlundmuskulatur durch starkes Schnarchen geschwächt kann es zum Verschluss der oberen Atemwege im Schlaf kommen. Dabei wird die Sauerstoffzufuhr wiederholt unterbrochen. Dies bezeichnet man als Schlafapnoe. Da es sich hier um eine gestörte Regulation der Atmung handelt werden schlafmedizinische Untersuchungen und Therapien  hauptsächlich beim Lungenfacharzt durchgeführt.

Durch die Vernetzung mit dem unwillkürlichen und dem willkürlichen Nervensystem ist die Atmung  mit allen Gehirnfunktionen verbunden. Die Atmung ist deshalb in hohem Maße von Gedanken, Emotionen und vegetativen Befindlichkeiten wie Schwitzen, Frieren und Schmerzen beeinflusst.
Asiatische Übungen zur Verbesserung der Gesundheit wie Qigong, Taiji oder Yoga machen sich diese Vernetzung zunutze, um die Atemfunktion zu harmonisieren.

Das sensible Umwelt-Organ Lunge mit seinem Bronchialbaum will gepflegt sein durch frische Luft, Bewegung und erholsamen Schlaf.

Wir untersuchen und behandeln im Rahmen der Lungen- und Bronchialheilkunde sowie der Allergologie in unserer Praxis nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder und Kleinkinder.

Symptome

Husten ist ein natürlicher Abwehrreflex, der entwicklungsgeschichtlich mit dem Würgereiz gekoppelt ist. Was nicht hinein soll in den Leib sollte hinaus. Als chronisch gilt Husten bereits nach sechswöchiger Dauer. Es wird empfohlen die Hustenursachen dann  beim Lungenarzt abklären zu lassen. Manche Patienten haben mehrere Hustenursachen gleichzeitig. Die Entschlüsselung komplexer Beschwerden ist die Aufgabe einer Hustenabklärung in unserer Praxis.

Atemnot bei Anstrengung wird häufig nicht wahrgenommen wenn man sich zu wenig bewegt. Damit Atemnot nicht stört wird körperliche Anstrengung von manchen Patienten einfach gemieden. Es wird empfohlen Atemnot bei Anstrengung bereits bei ersten Anzeichen abzuklären. Atemnot in Ruhe ist meist ein Notfall und muss sofort ärztlich behandelt werden.
Atemnot entsteht, wenn der Atemapparat überanstrengt ist, was subjektiv durchaus unterschiedlich empfunden werden kann. Atemnot ist keine Alterserscheinung und bedarf in jedem Fall der Abklärung. Herz, Lunge, Bronchien oder die muskuläre Atempumpe können Atemnot auslösen. Die Ursachen herauszufinden ist Aufgabe einer Atemnot-Abklärung in unserer Praxis.


Akute Infekte der Atemwege sind meist viral bedingt und bei Gesunden oft nach zwei bis drei Wochen abgeheilt. Bei starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens sollten auch ansonsten Gesunde den Arzt aufsuchen um beispielsweise eine Lungenentzündung auszuschließen.
Für Patienten mit chronischen Erkrankungen der Atemwege wie Asthma oder COPD stellt eine akute Infektion ein hohes Risiko dar. Grünfärbung des Bronchialschleims kann als Hinweis auf eine bakterielle Infektion gewertet werden. Es wird daher empfohlen sich unbedingt ärztlich untersuchen zu lassen. Durch frühes Krisenmanagement lassen sich dann Krankenhauseinweisungen vermeiden.

Covid-19-Infektionen hinterlassen gelegentlich dauerhafte Beschwerden. Wir haben inzwischen Erfahrung um Abhilfe zu schaffen.

Schmerzen am Brustkorb können durch Herz, Brustfell/Lunge oder den Bewegungsapparat hervorgerufen werden. Ärztliche Abklärung hat hier eine hohe Dringlichkeit.

Trockene Schleimhäute entstehen häufig bei behinderter Nasenatmung und führen zu Husten, Rachenschmerzen und der Tendenz nach Luft zu schnappen. In solch einem Falle ist zu empfehlen eine Nasennebenhöhlenentzündung und eine Allergie auszuschließen. Hifreich sind Inhalationen mit Salzlösungen über elektrische oder Membranvernebler. Dampfbäder mit ätherischen Ölen rocknen dagegen meist zu sehr aus. In unserer Praxis kann der Patient verschiedene Inhalationsformen testen und dann ein geeignetes Gerät für die Heiminhalation verschrieben bekommen.

Diagnostik

In der lungenärztlichen Praxis werden zur Diagnosestellung neben der körperlichen Untersuchung in der Regel Lungenfunktionsprüfungen in Ruhe und bei Belastung, Allergietests, Laborwerte und Röntgen-Untersuchungen (beim Radiologen) herangezogen. Der Umfang der Untersuchungen ergibt sich aus dem individuellen Fall und richtet sich nach dem Anamnesegespräch und dem körperlichen Untersuchungsbefund.

Zur Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie) bedarfs es zunächst einiger Voruntersuchungen. Diese wird dann von einem kooperierenden Kollegen in der Klinik durchgeführt. Die Untersuchung dient der Gewinnung von Gewebs- und Sekretproben, wenn anders eine Therapie nicht möglich ist.

Bei der Lungenfunktionsprüfung (Bodyplethysmographie, Spirometrie, Diffusionsmessung, p01-Messung) werden die Größe der Lungenvolumina, die Flusseigenschaften der Atemluft in den Bronchien, die Kraft der Atemmuskeln und die Aufnahmefähigkeit der Lungenmembranen für Sauerstoff gemessen. Dies geschieht in einer Kabine, die man gemeinhin Bodyplethymograph nennt. Um gut verwertbare Ergebnisse zu bekommen ist die konzentrierte Mitarbeit des Patienten erforderlich.

Beim Belastungstest auf dem Fahrradergometer wird eine Spiroergometrie durchführt. Dabei kann die Leistung von Lunge, Herz-Kreislauf und Bewegungsapparat unter Belastung dargestellt werden. Diese Untersuchung ist hilfreich zur Abklärung von Atemnot, zur Begutachtung, zur Beurteilung sportlichen Leistungsvermögens und im Rahmen des medizinischen Checkup zur Früherkennung.

Die arteriellen Blutgase werden aus frischem Ohrläppchen- oder Arterienblut bestimmt und geben Auskunft über die Sauerstoffversorgung und den Säure-Basen-Haushalt. Bei Belastung kann ein latenter Sauerstoffmangel aufgedeckt werden. Für die Verordnung und die Kontrolle einer Sauerstoff-Therapie ist grundsätzlich die Untersuchung der arteriellen Blutgase Voraussetzung.

Die Pulsoximetrie erlaubt eine indirekte Abschätzung wie stark das Blut mit Sauerstoff abgesättigt ist. Die Aufzeichnung der Pulsoximetrie mit einem Rekorder ermöglicht die Messung über 24 Stunden und lässt so die Sauerstoffversorgung bei Anstrengungen des Alltags und im Schlaf erkennen.

Die Messung des Stickoxidgehaltes (FeNO) in der Ausatemluft ist eine Direkt-Laboranalyse, welche die Frage beantwortet inwieweit eine asthmatypische Entzündung der Atemege vorliegt und inwieweit diese durch Medikamente bereits unter Kontrolle ist.

Bei der inhalativen Methacholin-Provokation wird festgestellt ob eine bronchiale Hyprreagibiltät vorliegt. Die Untersuchung kommt infrage wenn nicht sicher ist ob ein Asthma bronchiale vorliegt oder bei der Begutachtung.


Therapie

In der Lungen- und Bronchialheilkunde spielt die Inhalationstherapie mit Verneblern, Dosieraerosolen und Pulver-Inhalatoren eine große Rolle. Die richtige Anwendung wird in unserer Praxis genau angeleitet und im Verlauf immer wieder kontrolliert. Eine effektive Wirkung der inhalierten Medikamente ist nur bei korrekter Inhalation zu erwarten. Die Deutsche Atemwegsliga hat auf ihrer Webseite Videos eingestellt, welche die korrekte Anwendung aller gängigen Hand-Geräte zeigt. Schauen Sie mal nach! Wissen Sie wie ihr Gerät genau heißt und welches Medikament sich darin befindet? Sie erkennen dies am Doppelnamen auf Ihrem Medikamentenplan: erst wird das Medikament genannt, dann der Inhalator. Beides sollten Sie auch auf der Packung und in der Beilage finden.

Eine Sauerstoff-Inhalation ist nur dann erforderlich, wenn die Lungenfunktion durch schwere Einbußen sehr stark reduziert ist. Dann wird eine Sauerstoff-Heimtherapie verordnet, ggf. zusätzlich mobiler Sauerstoff, wenn nur bei Anstrengung Sauerstoff-Abfall eintritt. Die Indiktion für eine Sauerstoff-Therapie wird in unserer Praxis sorgfältig geprüft. Wer aus der Klinik nach einer akuten Erkrankung mit der Verodnung einer Sauerstoff-Therapie entlassen wird kann nach Stabilisierung der Erkrankung eventuell wieder auf Sauerstoff verzichten. Grundsätzlich gilt, dass vor einer Sauerstoff-Langzeit-Therapie eine Optimierung der medikamentösen, einschließlich inhalativen Therapie erfolgen muss.

Bei Erschöpfung der Atemmuskulatur durch chronische Atemnot, d.h. durch durch überfordernde Atemarbeit kann eine nächtliche Heimventilation verordnet werden, wodurch die Atremmuskulatur entlastet wird. Dies sollte in einer geeigneten Fachkilin erfolgen. Wir haben die entsprechenden Kooperationspartner und können die Indikation für eine Heimbeatmung mit Hilfe der Blutgas-Messung und Lungenfunktionsprüfung  stellen.

Atemphysiotherapie leistet einen wichtigen Beitrag die Funktion der Atmung zu verbessern.
Medizinisches Training ist ärztlich angeleitetes Training unter Berücksichtigung des individuellen Leistungsvermögens. Dazu besteht eine Kooperation mit Krankengymnasten und Sportlehrern der Physiokoop. Eine dreimonatige Trainingstherapie ist nach vorheriger Beantragung zu Lasten der privaten Krankenversicherung bzw. der Beihilfen im Rahmen der Physiokoop möglich. Auf Basis einer Eingangs-Untersuchung wird ein individueller Trainingsplan erstellt.

Im Rahmen langjähriger Erfahrung entwickelte Behandlungskonzepte mit komplementären Heilverfahren werden in unserer Praxis durchgeführt, wenn konventionelle Therapien nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen, wenn sich gewisse Probleme elegant auch durch sanftere Methoden beheben lassen und wenn der Patient für diese Verfahren offen ist.

Lungenkrebs ist eine schwere Erkrankung und erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Wir können in unserer Praxis die Federführung bei der Diagnostik und Therapiekoordination übernehmen und stehen auch mit komplementären Methoden zur Unterstützung bereit. Wir haben gute Kooperationspartner. Bei schwierigen Entscheidungen empfehlen wir die Einholung einer Zweitmeinung, was übrigens verbrieftes Recht eines jeden Patienten ist.

Hilfe zum Nichtraucherwerden ist bei uns das ärztliche Gespräch in Verbindung mit Akupunktur und anderen Unterstützungs-Therapien.