Post-Covid und Long-Covid
Die Folgen einer Corona-Infektion können sehr verschieden ausfallen. In letzter Zeit bekommen wir vermehrt Anmeldungen mit der Frage nach einer Lungen-Spätfolge nach der Infektion. Erfreulicherweise können wir in vielen Fällen einen chronischen Lungen- oder Bronchialschaden ausschließen. Um dies festzustellen wird eine Lungenfunktionsprüfung und eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Weitergehende Diagnostik ist erforderlich, wenn sich der Verdacht auf eine pulmonale Beteiligung ergibt. Dazu kann gemäß Empfehlung in der Fachliteratur u.a. eine Spiroergometrie beitragen. Dies ist eine Testung der Lungenfunktion bezüglich Atemvolumina und Sauerstoff-CO2-Austausch auf dem Fahrradergometer mit gleichzeitiger Herz-Kreislaufanalyse. Wir führen diese Untersuchung durch um eine präzise Aussage über das Leistungsvermögen von Atmung und Kreislauf zu erhalten. Dabei lassen sich auch latente Störungen aufdecken. Gerade sportliche Aktive sind manchmal überrascht wie sehr der Corona-Infekt die Leistungsfähigkeit senkt. Nicht immer liegt dem Konditionsverlust ein Lungen- oder Herzschaden zugrunde.
Etliche Patienten klagen über nach dem Infekt neu aufgetretene funktionelle und Befindensstörungen verschiedenster Art. Diese werden in einem eingehenden Gespräch erörtert und analysiert und schließlich weiter abgeklärt.
Die Corona-Pandemie hat uns einen neuen Respekt vor Infektionskrankheiten gelehrt. Diagnostizierte Fakten helfen unbegründete Ängste vor Spätfolgen zu beseitigen und tatsächlichen Folgen angemessen beizukommen. So haben wir erlebt, dass Abfälle der Sauerstoffsättigung auf der Smart-Watch nach Infekt Anlass für Angst und Sorge waren. Diese Messungen sind nicht absolut zuverlässig, da sie von der Durchblutung und von Bewegungsartefakten beeinflusst werden. Das Gleiche gilt für selbst gekaufte Pulsoximeter. Eine frisch aus dem Blut bestimmte arterielle Blutgasanalyse wie sie in der pneumologischen Praxis durchgeführt wird ermöglicht dagegen eine verlässliche Aussage über den Sauerstoff-Status. Hat sich die Sauerstoffaufnahmefähigkeit durch die Infektion tatsächlich verschlechtert, so muss dies kein Dauerzustand sein. Auch das haben wir inzwischen gelernt.
Long-Covid muss nicht lebens"long" sein. Gegen Post-Covid gibt es Mittel und Wege. Dazu gehören aufbauende Infusionen, Akupunktur, Physiotherapie, Medikamente und Nahrungsergänzungen. Neben den Impfungen lässt sich die Immunkompetenz auch präventiv durch Maßnahmen steigern, welche wir in den vergangenen beiden Jahren bereits mit Erfolg empfohlen haben.